BBS Wirtschaft I in Ludwigshafen als eines von 12 berufsbildenden Lernzentren in Rheinland-Pfalz ausgewählt

Aus dem Beschluss des Landtages vom 13.06.2019 „Digitalisierung in der beruflichen Bildung umfassend implementieren – junge Menschen auf die beruflichen und privaten Herausforderungen der Zukunft vorbereiten“ geht hervor, dass in Rheinland-Pfalz digitale Lernzentren an berufsbildenden Schulen zu errichten sind. Die digitalen berufsbildenden Lernzentren sollen mit ihrer jeweiligen Expertise andere öffentliche berufsbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz in den Bereichen Technologie, digitale Lehr- Lernkultur sowie Personal- und Organisationsentwicklung unterstützen und begleiten. Es werden mit Unterstützung des Ministeriums für Bildung zwölf berufsbildende Lernzentren in Rheinland-Pfalz implementiert. Die berufsbildenden Schulen wurden unter anderem nach bereits identifizierten Stärken im Bereich der Digitalisierung und jeweiligen Medienkonzepten der Schulen ausgewählt. Weiterhin wurde die regionale Verteilung der zu schaffenden Lernzentren berücksichtigt, um einen späteren Austausch der berufsbildenden Schulen vor Ort in ganz Rheinland-Pfalz zu vereinfachen. Das Projekt „Digitale berufsbildende Lernzentren“ des Ministeriums für Bildung ist so ausgelegt, dass die inhaltlichen Aspekte der Digitalisierung umfänglich abgedeckt werden und die Akteure des Schullebens möglichst umfassend berücksichtigt sind. Die Laufzeit des Projektes ist vom 01.02.2021 bis zum 01.08.2023.

[Link zur Offizielle Projektseite auf dem Bildungsserver Rheinland-Pfalz https://berufsbildendeschule.bildung-rp.de/unterstuetzung-und-beratung-fuer-schulen/digitale-berufsbildende-lernzentren.html]

Das Einrichten von Tabletklassen hat uns besonders in der Hochphase der Pandemie sehr geholfen. Es ist jedoch nur der nächste logische Schritt, innerhalb einer langjährigen Entwicklung. [Link: Rückblick/Hintergründe]

Zwar gab es formell im Rahmen von Gesamtkonferenzen und offenen Arbeitssitzungen sowie informell durch die personellen Überschneidungen im Unterrichtseinsatz einen gewissen Austausch zwischen den Kolleginnen und Kollegen der beiden Schulformen, allerdings konnten nicht immer alle denkbaren Synergieeffekte vollständig genutzt werden. Die Entscheidung der Projektverantwortlichen aus dem Schulleitungsteam, die beiden Bereiche Berufsschule und Wirtschaftsgymnasium innerhalb des neuen Projektes in Form einer Projektmatrix zu organisieren, bietet nun auch den organisatorischen Rahmen, den Austausch über das gesamte Kollegium zu ermöglichen, die Arbeit zu verstetigen und zu professionalisieren. Ein Werkzeug hierbei ist der ein Moodle-Kurs „Digitales berufsbildendes Lernzentrum (DbL) BBS W1 LU“ in dem die Ziele der Teilprojekte und die erarbeiteten Projektergebnisse für alle Projektbeteiligte sowie für die Kolleginnen und Kollegen der gesamten Schule zusammengeführt werden.

Als gemeinsame Basis dient die folgende Projektmatrix:

Alle Arbeitsfelder sind mindestens im Tandem besetzt, es bestehen dadurch i.d.R. Berührungspunkt in beide Schulformen. Die einzelnen Arbeitsschwerpunkte sind den beiden folgenden Abschnitten zu entnehmen:

Digitales Wirtschaftsgymnasium

Seit fünf Jahren werden am Wirtschaftsgymnasium der berufsbildenden Schule Wirtschaft I in Ludwigshafen digitale Klassen in der Jahrgangsstufe 11 angeboten. Seit dem Schuljahr 2020/2021 werden alle elften Klassen nur noch digital - unter dem Einsatz von schülereigenen Convertibles (mobile 2 in 1 Geräte) - geführt. Vor diesem Hintergrund hat sich eine breite digitale Lehr- und Lernkultur am Wirtschaftsgymnasi­um etabliert. Ein Element dieser digitalen Lehr- und Lernkultur ist, dass den Schülerinnen und Schülern in Jahrgangsstufe 11 der zielgerichtete, verantwortungsvolle Umgang mit digitalen Geräten als multifunktionales Lern- und Arbeitswerkzeuge vermittelt wird. Damit sollen die Schülerinnen und Schüler besser auf ein späteres Studium und das sich stark wandelnde Arbeitsleben vorbereitet werden. In den „digitalen Klassen“ erfolgen Mitschriften rein digital mit dem Programm MS OneNote, Kurse und Lerninhalte werden über die Lernplattform „Moodle“ mit den Schülerinnen und Schülern geteilt, Software-Tools zur Individualisierung des Lernens und digitale Schulbücher verwendet. Seit Ende des Schuljahrs 2020/2021 ist an die Stelle einer Kreidetafel in fast allen Unterrichtsräumen eine digitale Tafel mit Touchfunktion gerückt. Im Rahmen der Weiterentwicklung zu einem digitalen berufsbildenden Lernzentrum sollen die Erfahrungen mit der fortgeschrittenen Digitalisierung der 11. Jahrgangsstufe auch auf die 12. und 13. Jahrgangsstufe übertragen werden.

Digitale Berufsschule

Bereits ein Schuljahr nach dem Start des DidA-Projekts bei den Medienkaufleuten und den Industriekaufleuten 2018/19 wurde ab dem Schuljahr 2019/20 an der berufsbildenden Schule Wirtschaft I in Ludwigshafen begonnen, auch in den zwei drei­ jährigen Spuren der Industriekaufleute, die nicht unmittelbar am DidA-Projekt teilnahmen und in denen keine Schülerinnen und Schüler der BASF teilnahmen, das Konzept BYOD zu etablieren, wobei hier hersteller- und plattformunabhängig gear­beitet wurde und wird. Vor diesem Hintergrund hat sich eine breite digitale Lehr- und Lernkultur bei den benannten Berufsschulklassen etabliert. Den betroffenen Schülerinnen und Schülern soll der zielgerichtete, verantwortungsvolle Umgang mit digitalen Geräten als multifunktionales Lern- und Arbeitswerkzeuge vermittelt werden. Damit sollen die Schülerinnen und Schüler besser auf das sich stark wandelnde Arbeitsleben sowie beispielsweise auf ein berufsbegleitendes Stu­dium vorbereitet werden. Kurse und Lerninhalte werden hier über die Lernplattform OpenOLAT mit den Schüle­rinnen und Schülern geteilt, Software-Tools zur Individualisierung des Lernens und digitale Schulbücher werden verwendet. Das Projektziel für das Teilprojekt lautet: „Weiterentwicklung der digitalen Lehr- und Lernkultur an der Berufsschule und die Übertragung der Erfahrungen des DidA- Projekts (IK/MK) auf die anderen IK-Blockspuren und weitere Bildungsgänge der Be­rufsschule (BM, IS, usw.) sowie der Ausbau der guten IT-Infrastruktur.“ Dabei liegt der Schwerpunkt gemäß dem SAMR-Modell nicht auf der reinen Substitution von Papier durch digitale Werkzeuge ohne eine wesentliche funktionale Ände­rung (Substitution/Augmentation), sondern vielmehr soll es um eine grundlegende Veränderung von Aufgaben durch den Einsatz digitaler Medien (Modification) sowie der Entwicklung völlig neuer Aufgaben durch den Einsatz digitaler Medien (Redefinition) gehen. Es wird dabei auch darum gehen, wie und inwieweit die Inhalte und Anwendungen der von den Projektpartnern ins DidA-Projekt eingebrachte Lernplattform OpenOLAT auch mit der landeseigenen Lösung „Moodle“ realisiert werden kön­nen, da außerhalb des DidA-Projekts insbesondere in den fokussierten weiteren Berufen (BM/IS) fast ausschließlich mit „Moodle“ gearbeitet wird.