Hilfsaktion Typisierung für Emilia am 22.06.2018 an der BBS Wirtschaft 1

Emilia (3) aus Ludwigshafen leidet an einer schweren Form von Blutkrebs. Anfang Juni erhielt sie bereits die vierte Chemotherapie. Ihre Überlebenschancen sind zu diesem Zeitpunkt gering und ein passender Stammzellspender ist noch nicht gefunden. Die BBS W1 führte deshalb in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stammzellspenderdatei (DSSD) und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) am letzten Schultag vor den Sommerferien im Eingangsbereich des WG-Gebäudes eine Typisierungsaktion durch.

Kurz vor Ostern erhielten die Eltern von Emilia die niederschmetternde Diagnose: Das Mädchen sei an Blutkrebs erkrankt. Ihre einzige Chance ist eine Stammzellspende. Nachdem es im Frühsommer noch keinen geeigneten Spender gab, erklärte sich die BBS W1 kurzfristig bereit, eine Typisierungsaktion zu veranstalten, an der auch Lehrer und Schüler der Nachbarschule für Sozialwesen, Gesundheit und Hauswirtschaft teilnahmen. „Wir werden von 8.30 bis 11.30 Uhr da sein und hoffen, dass so viele Menschen wie möglich kommen“, sagte ein Helfer. Bereits um 8.15 Uhr warteten die ersten Schüler, um sich registrieren zu lassen. Vorab wurde jeder Einzelne über den Ablauf informiert und füllte einen Fragebogen mit personenbezogenen Daten aus. Der Andrang war zeitweise so groß, dass sich Warteschlangen bildeten. „Das ist doch klar“ und „man hilft doch gerne“ äußerten sich Schüler. Kolleginnen und Kollegen kamen gleich mit ganzen Klassen und die freiwilligen Helfer hatten bis zum Schluss alle Hände voll zu tun.

Die Typisierungsaktion an der Schule ist ein voller Erfolg. Die Bereitschaft unter den Schülerinnen und Schülern der Berufsschule, der HBF und des Wirtschaftsgymnasiums, sich als potenzielle Stammzellspender zur Verfügung zu stellen, war überwältigend. In drei Stunden konnten 182 Typisierungen durchgeführt werden. Darüber hinaus kamen Geldspenden in Höhe von 580 Euro zusammen.
Ein besonderer Dank gilt dem Förderverein der BBS W1 und den Lehrerinnen und Lehrern der beiden berufsbildenden Schulen, die die Aktion tatkräftig unterstützt haben, vor allem dem Schulleiter der BBS W1, Herr Stutzmann, und dem Oberstufenleiter Herr Groll, ohne deren rasche Einwilligung die Durchführung nicht möglich gewesen wäre. „Wir hatten wenig Zeit und mussten schnell handeln, da Emilia dringend einen Spender brauchte. Außerdem ist es uns wichtig, unsere Schülerinnen und Schüler in ihrem sozialen Handeln zu stärken“, so Herr Stutzmann.

Inzwischen wurde für Emilia ein Spender außerhalb von Ludwigshafen gefunden und die Familie darf langsam wieder Hoffnung schöpfen, dass Emilia irgendwann gesund sein wird.
S. Lingl

Typisieren lassen können sich Personen von 18 bis 55 Jahren, die noch nicht in einer Datei erfasst sind. Der Vorgang dauert nur wenige Minuten. Eine halbe Stunde vor dem Test sollte man nichts getrunken, gegessen und nicht geraucht haben. Per Wattestäbchen wird Speichel aus dem Mund entnommen, der im Labor ausgewertet wird. Patienten brauchen einen genetischen Zwilling, damit es zu einer Stammzellspende kommt. Bei einer Übereinstimmung wird der potenzielle Spender kontaktiert, es folgen Bluttests und andere Untersuchungen. Erst dann ist eine Blutstammzell- oder Knochenmarkspende möglich. Auch wenn jemand nicht als Spender infrage kommt, ist der Test nicht verloren. Man ist in jedem Fall in der Deutschen Stammzellspenderdatei registriert und kann vielleicht ein anderes Leben retten.

Gerne können Aktionen der DSSD weiterhin mit einer Geldspende unterstützt werden, denn jede Registrierung kostet die DSSD 40 Euro (Commerzbank AG, IBAN: DE90 6624 0002 0113 3305 00, Empfänger: DRK Blutspendedienst BaWüHe gGmbH, Verwendungszweck: DSSD / EMILIA). Emilias Familie kann man aber auch direkt unterstützen, damit die Eltern möglichst viel Zeit mit ihr verbringen können. Das Spendenkonto: Sparkasse Vorderpfalz, IBAN: DE53 5455 0010 0193 4608 96, Empfänger:
Emilia, Verwendungszweck: Unterstützung Emilia.