Sei kein Esel – sei ein BOB ...

... ein Tag bei BOB - eine Aktion gegen Alkohol und Drogen am Steuer - und wir, zwei Klassen der BBS W1, waren bei der Auftaktveranstaltung in Ludwigshafen dabei …

BOB... Was ist das? Wer ist das? Welche Aufgaben hat er und wer kann BOB werden? BOB ist eine Kampagne gegen Alkohol und Drogen am Steuer, die bereits in mehreren europäischen Staaten erfolgreich ist. Die Person „BOB“ kann jeder sein: Jede Person in einer Gruppe, die nach Absprache keinen Alkohol und keine Drogen zu sich nimmt. Somit sorgt BOB dafür, dass man selbst mit den Freunden sowie Mitfahrer/-innen jederzeit wieder sicher nach Hause kommt. Er, der natürlich auch eine Sie sein kann (!), trägt die volle Verantwortung und ist sich dieser stets bewusst. Zeigen tut er/sie das mit einem gelben BOB-Schlüsselanhänger, mit dem man in manchen Gaststätten, Kneipen und Discotheken sogar Rabatte oder freien Eintritt erhält.

BOB ist demnach also keine Abkürzung, sondern ein leicht zu merkender Phantasiename. Für die Person, die diesen Namen an einem Abend trägt, gilt:

NULL KOMMA NULL PROMILLE + ABSOLUT CLEAN!!!

Die BOB-Auftaktveranstaltung fand am 15. April 2015 im Georg-Kerschensteiner-Berufsbildungszentrum an der Blies in Ludwigshafen statt. Veranstalter war das Polizeipräsidium Rheinpfalz in Kooperation mit der Kreisverkehrswacht Ludwigshafen. Als eine der allerersten Schulen in unserem Gebiet durften wir, die BBS Wirtschaft 1, daran teilnehmen. Vertreten wurde die Schule durch uns, zwei Klassen der Berufsschule, der Sp13 a und b (Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung), begleitet von unseren Lehrern, Herrn Grauenhorst und Herrn Dr. Köhler.

Unser interessanter und zugleich aufschlussreicher Tag bei der BOB-Aktion, bei welcher auch der Schulleiter, Herr Stutzmann, selbst dabei war, begann mit einer Vorstellung der Kampagne. Die teilnehmenden Schulklassen wurden in verschiedene Teilgruppen eingeteilt. Jede Gruppe musste verschiedene Stationen durchlaufen, bei denen immer wieder auf den Einfluss von Alkohol und Drogen am Steuer hingewiesen wurde. Der Rauschzustand wurde mittels „Promille-Brillen“ mit den Werten von 0,8 und 1,1 Promille sowie mit diversen Simulatoren aufgezeigt. An einer Station war ein Parcour zu absolvieren. Hierbei musste man mit einer „Promille-Brille“ eine gerade Linie ablaufen, über ein Hindernis steigen, zwischen zwei Hindernissen durchgehen, einen Slalom durchkreuzen, seine „verlorenen Schlüssel“ aufheben und zwei Bälle vom „Barhocker“ in eine Kiste werfen. An einer anderen Station wurde mit sogenannten „T-Walls“ die eigene Reaktionszeit im nüchternen und betrunkenen Zustand getestet. Hierbei waren in einer Minute so viel wie möglich der auf einer Leuchttafel angezeigten Lichter wegzudrücken, die immer an einer anderen Stelle aufleuchteten - erst nüchtern und dann „betrunken“ mit einer „Rauschbrille“. Dann gab es auch noch mehrere Fahrsimulatoren. Hier hat man sich gefühlt, als ob man in seinem eigenen Auto fährt, mit Gegenverkehr und Hindernissen, die an jeder Ecke warten können. Dabei war eine kurze Strecke „nüchtern“ und der Rest der Teststrecke „im Rausch“ zu absolvieren. Und was bemerkenswert ist: Niemand von uns hat diese Simulation ohne Fehler gemeistert.

Außerdem gab es unter anderem zwei Testautos, mit denen uns von erfahrenen Experten das richtige Verhalten nach einem Unfall mit Überschlag näher gebracht wurde, einmal allein und einmal mit Beifahrer.

Was ist bei einem Überschlag zu tun? Polizei und Verkehrswacht gaben uns die Tipps:

  1. Zuerst die Orientierung finden,
  2. Hände am Dach, Füße an der Windschutzscheibe abstützen,
  3. sich fest in den Sitz pressen,
  4. sich abschnallen,
  5. dann abrollen,
  6. sich vergewissern, wo Verkehr verläuft und dann
  7. möglichst auf der sicheren Seite aussteigen.

Des Weiteren gab es noch eine Simulation, die den Aufprall mit einer Geschwindigkeit von bescheidenen 11 km/h dargestellt hat. Hierbei saß man angeschnallt in einem Sitz und wurde nach vorne katapultiert, wobei man beim Stopp das Gefühl hatte, wie auf eine Wand zu prallen. Allein das Geräusch vom simulierten Aufprall und die abrupte Bewegung des Kopfes hat schon beim Zuschauen einen Eindruck hinterlassen. Mehrere von uns haben es dann nicht nur beim Zusehen belassen und selbst Platz genommen, um die unerwartet starken Kräfte zu erleben, die schon bei dieser geringen Geschwindigkeit einwirken.

Zusätzlich war ein „Saftladen“ vor Ort, der uns während des Programms mit leckeren, erfrischenden Drinks versorgt hat. Informationsmaterial zu alkoholfreien Cocktails gab es ebenfalls. Hier ein schmackhaftes Rezept. Für die „Fruchtbombe“ braucht man: 90 ml Kirschsaft, 50 ml Ananassaft, 30 ml Zitronensaft, 20 ml Kirschsirup.Einfach alles zusammen durchmixen und in ein mit Eis gefülltes Glas geben. Fertig!

Für gute Laune zwischendurch sorgte der Radiosender BigFM mit musikalischer Unterstützung.

Sehr interessant war insbesondere auch eine gemeinsame Aktion der Feuerwehr, der Polizei und des Rettungsdienstes. Es wurde dargestellt wie eine Person nach einem schweren Unfall aus dem Fahrzeug befreit werden kann. Schweres Gerät der Feuerwehr kam zum Einsatz. Damit wurden Seitenteile und das Dach des Fahrzeugs herausgeschnitten, um die Insassen befreien zu können. Eine unserer Mitschülerinnen bekam sogar die Gelegenheit, selbst dabei mitzuwirken.

Zusammenfassend kann man sagen, dass dieser Tag nicht nur informativ und spannend war. Aufgrund von vielfältiger eigener Aktivität und Initiative konnte man die leider oft unterschätzten Gefahren und Risiken von Alkohol und Drogen am Steuer ganz nah erleben. Außerdem kann man jetzt in Gefahrensituationen, wie beispielsweise dem Autoüberschlag, die Situation besser in den Griff bekommen. Dieser Tag hat dazu beigetragen, dass man sein Verhalten im Rausch nun in anderem Licht sieht und man wirklich weiß, dass man angetrunken oder unter Drogeneinfluss nicht ins Auto steigt. Denn man bringt letzten Endes nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern noch Andere. Und dessen sollte man sich stets bewusst sein.

Also: Seid ein BOB!

Wer sich näher informieren und selbst einen BOB-Schlüsselanhänger bekommen möchte, auch um sich als BOB ausweisen und in den beteiligten Gastronomiebetrieben Vergünstigungen erhalten zu können, findet hier interessante Hinweise:

Text: Aljosha Schneider (SP13a), Fotos: bfk