„Geschichten lauern vor jeder Haustür"

Ludwigshafen, 18. Oktober 2012 – Urs M. Fiechtner ist der Autor des Buches „Annas Geschichte”. Dieses wurde vom Deutsch Grundkurs des Wirtschaftsgymnasiums Ludwigshafen bei Frau Mielentz gelesen.

Fiechtner berichtete den Schülern von seinem Leben als Schriftsteller. Aufgewachsen in der Familie eines Militärattachés reiste Fiechtner bereits im Kindesalter durch viele Länder. Hauptsächlich wuchs er in Chile und Peru auf. Mit 14 Jahren begann er sein erstes Buch zu schreiben. “Durch Bücher lässt sich die Welt besser verstehen” informiert Fiechtner. Er wählt Themen die ihn im Herzen beruhren. Er selbst hielt nie viel von Schule, da er meist schlechte Noten hatte und sich sonst nur ums Schreiben kümmerte. Laut Fiechtner werden in der Schule viele Pflichten gelehrt, allerdings mangelt es an Informationen über das Recht des Menschen. Deshalb fasziniert ihn das Thema Menschenrechte so sehr, dass er es in seinen Büchern immer wieder behandelt. Laut Fiechtner versteht sich der Wert der Freiheit erst bei Verlusten. Die meisten seiner Geschichten sind aus eigener Erfahrung geschrieben, allerdings versucht er immer objektiv zu bleiben. Fiechtner arbeitete unter anderem mit über 100 Autoren zusammen. Seine Autorengruppe79 entstand eher zufällig. Er selbst behauptet, dass Schriftsteller intensiver als Reporter arbeiten müssen. Zeugenaussagen müssen auf Wahrheit geprüft werden. Es werden exakte Beweise benötigt. So beschaffte er sich beispielsweise einen original Bauplan einer Gefängniszelle. Das Buch „Annas Geschichte“ basiert auf einer wahren Begebenheit. Er musste dafür drei Jahre im Voraus recherchieren. Dieses Buch handelt von Menschenrechtsproblemen in Entwicklungsländern: Ein junges Mädchen namens. Anna kämpft zusammen mit Freunden und Familie gegen das Militärregime ihres Landes. Das Ende des Buches ist offen, da Fiechtner selbst das Ende der wahren Geschichte nicht kannte. Das Buch ist zeitlos geschrieben, sodass es zu jeder Zeit aktuell ist. Fiechtner sagt offen zu den Schülern, dass man für solche Geschichten kein Experte sein muss. “Manchmal muss man nur vor die Tür gehen, um eine Geschichte zu finden”, so Urs M. Fiechtner. Die Schüler waren sehr dankbar für die Zeit, die er sich genommen hat. Ein herzliches Dankeschön geht auch an Herrn Kullmann von der Bürgerstiftung Ludwigshafen (Initiative „Lesefreude“), die Herrn Fiechtners Besuch finanziell erst möglich machte.

Nathalie Magin, Liborio Barba, Tobias Staab (BGY10)

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