SP20b auf Exkursion im Lidl Logistikzentrum in Speyer-Süd

Am Freitag, 23.09.2022, machte die SP20b einen Unterrichtsgang in das Regionallager von Lidl, um die im Bereich der Lager- bzw. der Distributionslogistik im Unterricht erworbenen Kenntnisse in der Praxis zu erleben und zu vertiefen. Lidl hat an diesem Standort ca. 120 Mitarbeiter beschäftigt, die 85 Filialen in der Pfalz und im Rhein-Neckar-Gebiet mit Lebens-mitteln, Kühl- und Tiefkühlprodukten versorgen. Das Lager verfügt über 163 LKW-Rampen, von denen mehrfach täglich Waren von den Herstellern zum Lager und vom Lager zu den Filialen transportiert werden.
Unser Rundgang begann am Wareneingang. Nachdem die palettierten Waren aus den LKWs von den Fahrern entladen wurden, werden diese von Lidl-Mitarbeitern gescannt und das SAP-Lagerverwaltungssystem weist den Paletten einen Platz im Lager zu. Auffallend war, dass LIDL ausschließlich artikelreine Paletten erhält und somit kein Entmischen erforderlich ist. Mit verschiedenen Flurförderzeugen werden die Waren im Palettenregal oder im Boden-blocklager eingelagert. Zuerst schauten wir uns das Trockensortiment wie Konserven, Mehl, Sonnenblumenöl, von dem es im Übrigen ausreichend gab, bis hin zum non-food Bereich, die sog. Aktionsware an. Beeindruckend war, dass viele MHD-Waren von Lidl in Bodenblocklage-rung gelagert werden, die platzintensiv und für MHD-Güter nicht unbedingt geeignet ist, da nicht nach dem FiFo-Prinzip ausgelagert werden kann. Lidl gelingt es aber, Bodenzeilen mit demselben MHD-Datum zu bilden, so dass diese Lagertechnik doch angewendet werden kann.
Nach der Lagerung der trockenen Güter ging es in den Bereich der „Frische“: Molkereipro-dukte, Wurst und Fleisch werden hier im Kühllager gelagert. In diesem Bereich senkt Lidl die Lagertemperatur auf 5 bis 8 Grad. Ziel ist eine möglichst kurze Lagerdauer der Produkte.
Gleich danach ging es in einen dritten Lagerbereich zum Tiefkühlsortiment: Pizza, Eis und Backwaren. Dort herrschte eine Temperatur von minus 24,8 Grad. Beeindruckend waren zum einen die Größe des TK-Bereichs, zum anderen die Arbeitsleistung, die die Kommissio-nierer unter diesen Bedingungen täglich erbringen müssen. Hier gelten besondere Arbeits-vorschriften und die Picker erhalten eine Zulage für diese Belastung. Wir waren froh, dass wir nach 5 Minuten wieder in den vergleichsweise „warmen“ Frischebereich zurückdurften.
Danach schauten wir uns den Kommissioniervorgang der trockenen Güter an: Lidl setzt das System Pick-by-voice ein. Jeder Kommissionierer verfügt über ein Headset, das ihn per Stimme durch die Gänge des Lagers leitet. Durch akustische Rückmeldung bestätigt der Pi-cker am Regalplatz die korrekte Entnahme der Kolli. Dies hat den Vorteil, dass die Hände für die eigentliche Kommissioniertätigkeit frei bleiben und die Palette für die Filiale entspre-chend zusammengebaut werden kann. Schwere Güter müssen unten auf der Palette, die leichteren oben platziert werden. Von den Kommissionierern ist hier sehr viel Geschick ge-fordert. Die Anordnung der Produkte im Logistikzentrum spiegelt ferner die Abfolge der Wa-ren in der Filiale wider, damit die Mitarbeiter in der Filiale beim Entpacken der Palette nicht kreuz und quer durch den Laden laufen müssen.
Am Warenausgang ist auch der Cross-Docking Bereich, ein bestandsloses Umschlagslager, platziert. Dort wird hauptsächlich Mineralwasser (still, medium und klassik) gleich nach der Anlieferung auf die einzelnen Filialen verteilt und an diese sofort ausgeliefert.
Zum Abschluss schauten wir uns im Freien den Bereich Entsorgungslogistik an. Von den Filia-len werden PET-Flaschen, Kartons, Papier usw. zurückgeliefert. In Speyer werden diese Wertstoffe gepresst und von Lidl in den Wertstoffkreislauf eingespeist.
Die Schüler*innen der SP20b und die begleitenden Lehrkräfte, Herr Kolb und Frau Porsche, waren sich einig, dass dies ein sehr interessanter und bereichernder Unterrichtsgang war.
Herzlichen Dank an Lidl, dass uns dies ermöglicht wurde!