Europaprojekttag 2019 an der BBS W 1

Wenn sich Schüler, Europaabgeordnete, EP-Spitzenkandidaten und Wirtschaftsvertreter zur Podiumsdiskussion und zum „politischen Speeddating“ treffen – Europaprojekttag 2019 an der BBS Wirtschaft 1 Ludwigshafen

„Am Vormittag eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion mit Politikern und Vertretern der Wirtschaft – und am Nachmittag gab es ein politisches Speeddating“, so moderierte die SWR-Moderatorin Mechthild Becker die Berichterstattung am Tag nach dem diesjährigen Europaprojekttag an, bevor der gut zweiminütige Beitrag über den Äther ging und das Ergebnis der wochenlangen Vorbereitung einer breiten Öffentlichkeit hörbar machte.

Bereits zum zweiten Mal fand der Europaprojekttag an der BBS Wirtschaft 1 Ludwigshafen statt. Am 25. März 2019 bekamen die Schüler der Schule die Chance, Teil besagter „hochkarätig besetzter“ Podiumsdiskussion zu werden, zu der sich ab 11 Uhr morgens Politiker, Wirtschaftsvertreter und zwei Vertreter der Schülerschaft auf der Bühne der Aula versammelten, um in den folgenden 90 Minuten vor ca. 130 Schülerinnen und Schülern aus der 12. Klasse des Wirtschaftsgymnasiums, den Auszubildenden zu Europakaufleuten im 2. Lehrjahr und einer kleinen Delegation der Juniorbotschafter-AG der IGMH Mannheim über europapolitische Fragen zu sprechen.

Zu Gast an unserer Schule waren Michael Detjen MdEP (SPD), Romeo Franz MdEP (Grüne), Christine Schneider MdL (Spitzenkandidatin für das EP der CDU Rheinland-Pfalz), Luca Lichtenthäler (Landesvorsitzender der Jungen Liberalen Rheinland-Pfalz), Dr. Tibor Müller (Hauptgeschäftsführer der IHK Pfalz, Ludwigshafen), Felix Lutz (Mitarbeiter im Handelsausschuss des Europäischen Parlaments), Alexander Lang (BASF Ludwigshafen); mit auf dem Podium waren darüber hinaus Heiko Skribanek, der sich momentan im 2. Lehrjahr der Ausbildung zum Industriekaufmann mit der Zusatzqualifikation zum Europakaufmann an unserer Schule befindet, sowie Marie-Julie Klein, die zur Zeit die 12. Klasse des Wirtschaftsgymnasiums besucht und Mitglied der AG „Juniorbotschafter für das Europäische Parlament“ ist.

Motto der Diskussion war das Thema „Zukunft Europas: Muss die EU handeln?“, was genug Interpretationsspielraum für vielerlei Fragen ließ, die zur Zeit europapolitisch wichtig sind.
Nach der Begrüßung durch den Schulleiter, OStD Wolfgang Stutzmann, und den beiden Seniorbotschaftern der Juniorbotschafter-AG, Michael Folta und Nils Sackmann, konnte die Veranstaltung beginnen:
So ging es eingangs um die „Bedeutung Europas“ im Allgemeinen, bevor die Sprache auf den immer noch ergebnisoffenen Brexit kam, wobei die Standpunkte von Herrn Lutz, Dr. Müller sowie Alexander Lang neue und interessante Einblicke boten.
Anschließend wurde sich rege über Pläne für den zukünftigen Klimaschutz, die wirtschaftliche Bedeutung der EU im Vergleich zu den USA und China, die Folgen und Notwendigkeiten von Migration sowie die Mobilitätsprogramme der EU ausgetauscht, bevor gegen Ende die brandaktuelle „Gretchenfrage“ nach der Position der Politiker zur anstehenden Abstimmung über die EU-Urheberrechtsrichtlinie im Europäischen Parlament gestellt wurde.
Immer wieder gab Moderatorin Laura Rihm auch den versammelten Zuschauerinnen und Zuschauern die Möglichkeit, direkte Fragen einzuwerfen und ihre Überzeugungen zu vermitteln.
Im „Blitzlicht“, das die Diskussion beschloss, waren sich alle Anwesenden einig darüber, dass die EU bei allen Schwierigkeiten und Differenzen die Basis für das friedliche Zusammenleben in Europa ist und riefen die versammelten Jungwählerinnen und -wähler auf, ihre Stimme am 26. Mai abzugeben.

Während sich die Diskutanten der Podiumsdiskussion in der Mittagspause stärkten und sich den Fragen des angereisten SWR-Reporters stellten, führte die AG „Juniorbotschafter für das Europäische Parlament“ am neu gestalteten EU-Infopoint im Schüleraufenthaltsraum das beliebte „Europaquiz“ durch, wobei es für die vielen anwesenden Schülerinnen und Schüler wieder einmal tolle Preise zu gewinnen gab.

Am Nachmittag gelang es den Schülern während des „politischen Speeddatings“ zwischen 13.30 und 15 Uhr, noch einmal enger mit einzelnen Abgeordneten in Kontakt zu treten und deren Standpunkte und Ziele – nicht nur zu den Themen des Vormittags – genauer zu hinterfragen. Ebenfalls erlangten die SchülerInnen während der drei 25-minütigen Gesprächsrunden im kleinen Kreis von 20-30 Schülerinnen und Schülern einen detaillierteren Einblick in den Alltag eines Politikers und seine Aufgaben, aber auch über die Einstellungen der Parteienvertreter gegenüber der europäischen Union.
Hier bestätigt sich die Meinung vieler: Die EU ist ein wundervolles Konzept, das bisher jedoch nicht fehlerfrei funktioniert. Dennoch, auch wenn es das eventuell nie wird, ist sie trotzdem der Auslöser und Garant für ein einfaches und friedliches Zusammenleben der Mitgliedstaaten. Trotz des Verbesserungspotentials wurde die EU an diesem Tag den Anwesenden näher gebracht und von ihnen gefeiert.

Die BBS Wirtschaft 1 dankt den Organisatoren und allen Beteiligten des Europaprojekttages herzlich und freut sich auf die kommenden Veranstaltungen zum Thema Europa und EU.
Schon jetzt bereitet sich die AG „Juniorbotschafter für das Europäische Parlament“ auf die Juniorwahl vor, die im Mai zum ersten Mal an unserer Schule durchgeführt wird.

Text: Alya Burkard
Foto: N. Sackmann