Brüssel-Fahrt der AG „Juniorbotschafter für das Europäische Parlament“ vom 12.-14.02.2019 – ein Reisebericht

Die Fahrt nach Brüssel der 15 Juniorbotschafterinnen und Juniorbotschafter aus der 11. – 13. Klasse, des glücklichen Gewinners unseres EU-Quiz am Europaprojekttag 2018 sowie der zwei Seniorbotschafter der BBS Wirtschaft 1 Ludwigshafen startete am 12. Februar 2019 morgens um 9 Uhr in Mannheim. Doch schon nach kurzer Zeit stand fest: Die Bahn würde uns nicht wie geplant Brüssel bringen… nach einem 3-stündigem Aufenthalt in Köln, welcher mit einer Besichtigung des berühmten Doms überbrückt wurde, konnte die Fahrt weitergehen.In Brüssel angekommen, ging es in einem zehnminütigen Fußmarsch Richtung Hotel. Der Weg, durch erste Eindrücke versüßt und in Gedanken bei Europa, war ein Start in die belgische Kultur. Die ersten internationalen Nummernschilder und verschiedene Sprachen ließen uns erahnen, was uns im Herzen Europas bevorstand. Das Hotel, in welchem wir uns in den kommenden Tagen nur noch zum Schlafen aufhalten würden, wardafür genau richtig. Kleine, gemütliche Zimmer in einem belebten Viertel, direkt am Zentrum. Der erste Abend wurde nach der Ankunft mit einer gemeinsamen Tour durch die Stadt abgerundet. Da wir schon vor Antritt der Fahrt reichlich informiert wurden und alle in die Planung involviert waren,wussten wir direkt, was sich in den Gebäuden rechts und links von uns tagtäglich abspielte. Der erste Tag startete nach einem kurzen Frühstück im Hotel mit einem Spaziergang ins Zentrum. Das Ziel hatten wir alle vor Augen: das Europäische Parlament. Nach einer knappen halben Stunde waren wir dennoch alle verblüfft. Das riesige Parlament mit dem enorm großen Vorplatz war nur ein Teil der „politischen Landschaft“, welche sich durch Brüssel erstreckte. Nach kurzer Kontrolle am Eingang des Parlaments begrüßte uns unser Besucherführer, Herr Lutz, schon persönlich und startete mit seinem Vortrag über das Parlament und die Europäische Politik. Da er hauptberuflich im Handelsausschuss des Europäischen Parlaments arbeitet, war er nicht nur über Institutionen und Verfahren der EU, sondern auch über aktuelle politische Fragestellungen sehr gut informiert und gab uns interessante Einblicke. Abschließend konnten wir nochFragen, auf welche selbst die Senior Botschafter keine Antwort wussten, stellen. Nochmals vielen Dankan dieser Stelle! Danach ging es für uns in den beeindruckenden Plenarsaal des Parlaments, in dem uns die Europäische Politik erneut ein Stück näher gebracht wurde. Nach kurzem Mittagessen hatten wir ein wenig Zeit, den geplanten Beitrag zum diesjährigen „Europapreis des Landes Rheinland-Pfalz“ zu drehen. Dazu setzten wir uns auf dem großen Platz vor dem Parlament in einen Stuhlkreis und hatten viel Spaß dabei, in vielen europäischen Sprachen einen Aufruf zur Europawahlam 26. Mai in die Kamera zu sprechen. Nach einer halben Stunde konnten wir nun endlich in das „Parlamentarium“, in welchem wir das „Rollenspiel des Europäischen Parlaments“ durchführten. Wir 16 Schülerinnen und Schüler wurden vier Parteien zugeordnet, und mussten in den nächsten drei Stunden die Meinungen unserer Parteien vertreten. Neben Gesprächen mit einfachen Bürgern, Experten in den jeweiligen Gebieten, Lobbyisten und dem Parteivorstand wurde in unserem kleinen Parlament probiert, Lösungen zu Fragestellungen zum Klimawandel und dem Vorschlag, Bürgern einen Chip zur besseren Gesundheitsvorsorge (oder Überwachung?) implantieren, zu finden.Die drei Stunden vergingen wie im Flug – so dicht gedrängt waren unsere Fraktions-sitzungen, dieTreffen mit Interessenten und die Verhandlungen im Plenum. Aber über die Verfahren der EU bei derGesetzgebung haben wir einiges gelernt.
Fertig mit dem Planspiel ging es auch schon weiter in das „Haus der Europäischen Geschichte“, welches die Geschichte der europäischen Politik auf vielen Stockwerken in jedem Detail noch einmal auffrischte und uns auch viele neue Eindrücke bieten konnte.Als wir uns schließlich im Sonnenuntergang Richtung Hotel bewegten, konnten wir nochmal in Ruhe den Tag in Gedanken durchgehen. Im Hotel angekommen, machten wir uns schnell für das gemeinsame Abendessen mit belgischen Spezialitäten fertig, welches wir in einem Restaurant in unserer Nähe zu uns nahmen. Gleichzeitig war dies auch der letzte gemeinsame Programmpunkt für diesen Tag und wir fielen alle danach todmüde in unsere Betten.Nach dem Frühstück am zweiten Tag räumten wir unsere Zimmer leer und starteten den einstündigen Gang in Richtung Landesvertretung Rheinland-Pfalz.Angekommen wurden wir von derstellvertretenden Leiterin der Landesvertretung RLP, Frau Anja Freytag, mit einem kleinem Mittagsbuffet begrüßt und setzten uns langsam in den Kongressraum. Nun ging es an einen kleinen Vortrag über die Rolle der Landesvertretung des Landes Rheinland-Pfalz in Europa, bevor es zu einer ausgedehnten Frage- und Antwort-Runde kam, bei der Fragen zu allen möglichen Themen bezüglich Europa und Rheinland-Pfalz gestellt werden durften. Auch ihr sei an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt! Abschließend fuhren wir mit dem Stadtbus Richtung Hotel, um von dort mit unseren Taschen zum Bahnhof zu laufen. Auf dem Weg begegneten uns die gleichen Dinge wie bei unserer Ankunft; aber wir verstanden nun die Hauptstadt Europas und wussten es zu schätzen, wenn auch nur für zwei Tage, ein Teil von ihr gewesen zu sein. Für das gute Essen am ersten Abend so wie auch die niedrigen Fahrtkosten bedanken wir uns herzlich bei der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz und bei unserer Schule, der BBS Wirtschaft 1, welche uns finanziell unterstützen.

Text: Ivan Sachau (Redaktion: N. Sackmann)
Fotos: N. Sackmann